.. raten dir deine Girls nachdem deine Relation- oder Situationship beendet wurde. Dabei ist es völlig egal, von wem die Trennung kam. Da war dieser Mensch von dem du dachtest, er sei dein Seelenverwandte und der Mann deiner Träume und jetzt gibt es keinerlei Kontakt mehr. Oder noch schlimmer: Ihr habt noch Kontakt. Das tut weh. Scheiss weh. Mittlerweile siehst du auch die positiven Aspekte der Trennung und bist langsam bei der Akzeptanz angekommen. Aber loslassen? Das geht nicht, auch nicht nach Wochen, Monaten oder wie bei mir - Jahren! Es ist unerklärlich aber es ist nun mal wie es ist. Selbst wenn du loslassen möchtest, bist du vielleicht noch nicht bereit. Loslassen und Frieden schliessen braucht Zeit und Zuneigung. Doch voraus gehen meist Gedanken gezeichnet von Selbsthass, Zweifel und der Frage, ob das Leben wieder in Ordnung kommen wird. Wir stellen uns selbst in Frage, anstatt die Beziehung gründlich zu überdenken. Nach Jahren des Liebeskummers kann ich endlich distanzierter und reflektierter über meine Beziehungen, und die Muster innerhalb dieser, sprechen. Ich habe so oft die Männer komplett romantisiert und zwanghaft versucht liebenswert zu sein damit sie mich lieben. Heute würde ich mein jüngeres Ich gerne in den Arm nehmen und ihr sagen:" Du bist nicht nur liebenswert, sondern auch eine verdammte Macherin und eine Bad-Ass-Bitch. (Ich mag die Ansicht von Shirin David und die Überzeugung wir sollten uns den Begriff "Bitch" zurückerobern. Und zwar so interpretiert, wie wir es wollen!) Kurz nach der Trennung fand ich mich in einer Anpassungsstörung wieder. Eine Art Vorbote der Depression. Anders wie bei der Depression hat diese Störung konkrete Auslöser. Auslöser: mangelnde Selbstliebe - Symptom: Liebeskummer, Herzschmerz und Binge-Eating. Es rief eine tiefe Unsicherheit in mir hervor und bestätigte mir, was ich mein ganzes Leben schon von mir selbst dachte. "Ich bin nicht gut genug" geisterte mir in jeder möglichen Ausdrucksweise durch den Kopf und zog seine toxischen Gedankenbahnen. Ich sperrte mich im Zimmer ein oder in verschwitzen Räumen mit fremden Menschen von denen ich eventuell einen mit Nachhause nahm, nur um mich nicht so grauenvoll allein zu fühlen. Ich hatte ein solchen emotionalen Hunger und ass so viel, bis ich mich voller nicht hätte fühlen können. Doch in mir war es leer. Nein, ich war nicht bereit loszulassen, denn dafür musst du erstmal in der Verfassung sein, deine Ängste unter die Lupe zu nehmen. Wenn du siehst, dass hinter jeder Angst ein Bedürfnis verborgen liegt und du herauskriegst, wie du es für dich gesund stillen kannst, hast du gewonnen und dann wird es weiter gehen. Wie so vieles im Leben passiert alles in einer Wechselwirkung. Wo es nach unten geht, geht es auch wieder Berg auf. Wo Schmerz liegt, ist auch Liebe. Schatten und Licht oder Ying und Yang. Und falls es das ist was du hören musst, dann lass es dir von mir versichern. Es wird wieder gut werden und sogar noch besser. Mit all diesen schmerzlichen Erfahrungen reifst du in eine gesunde Richtung. Ohne Schmerz und absolute Zerstörung würde es kein Wachstum geben. Für dich habe ich mir mal notiert, was ich von meiner vergangenen Beziehung gelernt habe und jetzt endlich für mich, und mein gefühlt neues Leben, nutzen kann.
· Er ist charismatisch, charmant und ihr habt viel Spass zusammen und die gleichen Interessen? Das ist schön aber dein oberstes Bedürfnis sollte Sicherheit sein. Solche Eigenschaften mögen für den Anfang verlockend sein und sich leicht anfühlen, doch wenn es ernst wird, muss er weitere ehrlichen Absichten mitbringen. Und dich nicht nur vollquatschen, sondern es dir auch zeigen. Du bist es absolut wert die Liebe und Zuneigung zu kriegen die du erwartest. Setze deine Erwartungen höher.
· Wenn du dich immer wieder selbst und andere davon überzeugen musst wie toll er ist, ist er es nicht. Du romantisierst ihn und eure Beziehung, weil deine rosa Brille noch auf deinem Näschen aufgesetzt ist. Würde er und die Situation genau so bleiben, wie sie jetzt gerade ist, würdest du bei ihm bleiben wollen? Wir haben leider zu oft und vor allem zu lange die Vorstellung, dass es sich noch zum Guten wendet. Wahrscheinlich tut es das nicht. Also verlasse die Situation.
· Was du zwanghaft festhalten musst wird von dir gehen. Es ist nicht für dich und dein Leben vorgesehen. Spürst du Widerstand in dir, kämpfst du gegen deinen eigenen Lebensweg.
· Niemand kann dir bessere Ratschläge geben, als du selbst. Du bist der einzige Mensch, der jede Sekunde deines Lebens gefühlt, kreiert und gelebt hat. Die Fehler die du machst, die "falschen" Entscheidungen die du triffst und die Situationen die dir immer widerfahren, sind auf dich persönlich zugeschnitten. Das Leben verlangt von dir daran zu wachsen.
· Am Ende des Lebens zählen nicht Intentionen, sondern Taten. Gilt übrigens nicht nur für ihn, sondern auch für dich. Nicht nur in Beziehungen, sondern in allen Lebensbereichen.
· Liebe muss sich gut anfühlen. In einer Zeit, in der kritische Beziehungen in Filmen und Serien romantisiert werden, ist es manchmal schwierig einen neutralen Blick auf die Liebe zu haben.
· Frag dich immer wieder; Ist es das was ich möchte? Fühle ich mich gut dabei? Fühle ich mir gerecht behandelt und respektiert? Ist diese Beziehung gesund für mich?
Also meine Herzen und gebrochenen Herzen da draussen. Es lohnt sich genauer hinzuschauen und die verbundenen Glaubenssätze, die du schon das ganze Leben mit dir trägst, liebevoll aufzuarbeiten. Das muss nicht heute und morgen sein. Du wirst den Ruf nach Heilung spüren. Und vergisst nicht.. Manchmal muss ein Herz brechen, damit wieder Licht hindurch scheinen kann.
Fühlt euch umarmt xx Antonia Lia
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